Was macht eine gute Kindermatratze aus?
Härtegrad, Größe, Prüfsiegel: Was beim Kauf einer Kindermatratze wichtig ist.

Schlaf, Kindlein, schlaf – aber bitte auf der richtigen Matratze! Gerade in den ersten Jahren schlafen Kinder, auch wenn es sich manchmal anders anfühlt, fast die Hälfte der Zeit. So wird die Matratze schnell zum wichtigsten Möbelstück im Kinderzimmer: nicht nur als Unterlage für die Nacht, sondern auch als Rückzugsort, Spielplatz und – Hand aufs Herz – manchmal als Trampolin-Ersatz. 

Kein Wunder also, dass Eltern beim Kauf einer Kindermatratze nichts falsch machen wollen. Aber wie behält man den Überblick zwischen Naturkautschuk und Hightech-Schaum? Keine Sorge! In diesem großen 1×1 der Kindermatratzen erfährst du alles, was du wissen musst: von Härtegrad und Größe über Materialien bis zu Prüfsiegeln. Damit dein Kind gut und sicher schläft – und auch du ganz beruhigt sein kannst.

Warum ist eine passende Matratze so wichtig?

Genau wie bei uns Großen ist die Matratze auch für Kinder die Basis für guten Schlaf – und damit für eine gesunde Entwicklung. Vor allem in den ersten Jahren wächst dein Kind gefühlt wie Bambus. Und Knochen, Wirbelsäule, Muskeln und Bänder passen sich ständig an. Eine falsche Matratze kann da schnell für Schieflage sorgen – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie kann Haltungsschäden begünstigen, Allergien fördern oder einfach „nur“ für unruhige Nächte sorgen. 

Deshalb gilt: Eine passende Matratze ist kein Luxus, sondern ein stiller Mitspieler beim Wachsen und Wohlfühlen.

Eine gute Kindermatratze finden – darauf kommt es an!

Jetzt wird’s konkret: Worauf solltest du beim Matratzenkauf achten? Hier liest du die wichtigsten 5 Punkte im Überblick.

1. Der Härtegrad: weder zu weich noch zu hart

Viele Eltern wollen ihr Kind betten wie auf Wolken, doch das ist (meistens) gar nicht sinnvoll. Denn Kinder schlafen am besten auf einer eher festeren Matratze. Ist sie zu weich, fehlt die richtige Unterstützung für Rücken und Wirbelsäule. Ist sie dagegen zu hart, wird es unbequem und dein Kind wälzt sich unruhig hin und her.

Die richtige Festigkeit ist also entscheidend. Allerdings gibt es keine einheitlichen Normen für den Härtegrad, weder bei Erwachsenen- noch bei Kindermatratzen. Die Härtegrade sind daher nur eine Orientierungshilfe. Viele Hersteller nutzen auch Begriffe wie „babyfest“ oder „geeignet ab 0 Jahren“, aber auch diese sind nicht verbindlich. Zwei Matratzen von verschiedenen Marken können sich also trotz gleicher Angabe in der Festigkeit unterscheiden.

Deshalb gilt: Versuch macht klug! Dein Kind sollte auf der Matratze etwa 3 bis 4 cm einsinken – dann ist sie ideal.

💡 Tipp: Viele Hersteller bieten für Kinder Wendematratzen an. Diese haben eine festere Babyseite (für Babys, die leichter sind) und eine weichere Kleinkindseite (wenn das Kind mehr wiegt). So wächst die Matratze mit – und dein Kind liegt immer goldrichtig.

2. Die Matratzengröße: passend fürs Alter

Je nach Alter brauchen Kinder unterschiedliche Matratzengrößen:

  • Babys (0–3 Jahre): 60 × 120 cm oder 70 × 140 cm. Diese Größen bieten Platz zum Strampeln und Kuscheln – und gleichzeitig eine schützende Begrenzung, damit sich dein Kind sicher fühlt.
 
  • Kindergartenkinder (3–6 Jahre): Oft reicht eine 70 × 140 cm-Matratze. Wenn dein Kind größer ist oder mehr Platz mag, dürfen es gerne auch 80 × 160 cm sein.
 
  • Schulkinder (ab 6 Jahren): Hier ist das Standardmaß 90 × 200 cm  häufig ideal. Darauf schlafen viele dann auch bis ins Teenageralter.

 

💡 Tipp: Wenn du lieber eine größere Matratze kaufst, damit ihr lange etwas davon habt, denk daran, die Liegefläche am Anfang so abzugrenzen, dass dein Kind trotzdem sicher und geborgen schläft.

3. Die Belüftung: gegen den Wärmestau

Kinder schwitzen mehr als Erwachsene. Deshalb ist es wichtig, dass die Matratze besonders atmungsaktiv ist. Das verhindert Wärmestau und sorgt für ein angenehmes, trockenes Schlafklima. Lüftungskanäle oder atmungsaktive Schäume sind oft eine gute Wahl, weil sie Luft zirkulieren lassen und Feuchtigkeit ableiten.

💡 Tipp: Auch der passende Bettbezug zählt. Er sollte kuschelig, waschbar und atmungsaktiv sein. Baumwolle, Tencel oder Jersey-Stoffe sind robust, angenehm auf der Haut und lassen sich problemlos in der Waschmaschine reinigen – falls mal was daneben geht!

4. Die Prüfsiegel: schadstofffreie Sicherheit

Groß und Klein liegen jede Nacht stundenlang mit dem Gesicht direkt auf der Matratze. Deshalb ist es so wichtig, auf geprüfte Materialien zu achten. Und Prüfsiegel helfen dir dabei, sichere und unbedenkliche Matratzen zu erkennen.

 

Wichtige Prüfsiegel im Überblick:

 

  • OEKO-TEX® Standard 100
    garantiert, dass alle Bestandteile der Matratze schadstoffgeprüft sind. Für Babys und Kinder bedeutet das: keine gesundheitsschädlichen Rückstände.
 
  • Blauer Engel
    steht für besonders emissions- und schadstoffarme Produkte.
 
  • GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit)
    zeigt, dass die Matratze den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen entspricht. Gerade Kindermatratzen müssen ungefährlich sein, zum Beispiel dürfen Kinder nicht ans Füllmaterial gelangen oder sich in Schlaufen verfangen.
 
  • GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard)
    prüft, dass die verwendeten Naturfasern mehrheitlich aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
 
  • kbA (kontrolliert biologischer Anbau)
    ist ein Biosiegel der Europäischen Union und gilt als besonders streng. Nicht nur die Matratze selbst, sondern auch z. B. ihre Verpackung wird nach EU-Richtlinien kontrolliert.
 
  • ECARF-Siegel
    kennzeichnet Produkte, die für Allergiker geeignet sind. Für Hausstauballergiker nicht nur bei Matratzen, sondern auch bei Kissen, Decken oder Bezügen wichtig.
 
💡 Tipp: Auch wenn du auf Prüfsiegel achtest, riecht eine neue Matratze oft noch „neu“ direkt nach der Produktion. Lass sie vor dem ersten Einsatz ein paar Tage gut auslüften, bevor dein Kind darauf schläft. Nach etwa einer Woche ist der Geruch meist verschwunden.

5. Der Matratzenbezug: abnehmbar ist ein Muss

Egal, wie vorsichtig du oder dein Kind seid – irgendwann landet garantiert mal ein Glas Milch oder Saft auf der Matratze. Ein waschbarer Bezug ist dann Gold wert! Achte also unbedingt vor dem Kauf darauf, dass sich der Matratzenbezug abnehmen und separat waschen lässt.

💡 Tipp: Der Bezug ist bei 60 °C waschbar? Jackpot! Denn bei dieser Temperatur haben Milben und Bakterien keine Chance. Gerade nach einer Erkältung sorgt ein heißer Waschgang für hygienische Frische – und die Schnupfnase hat sicher schnell wieder ein Ende!

Häufige Irrtümer beim Matratzenkauf

Hier noch ein kleiner Faktencheck zu den gängigsten Matratzen-Mythen:

  • „Je teurer, desto besser!“ – Nö. Zum Beispiel hat Stiftung Warentest immer wieder gezeigt: Gute Matratzen gibt’s auch für kleines Geld.
 
  • „Eine harte Matratze ist gesünder!“ – Nicht pauschal. Zwar sollten Kinder eher etwas härter liegen, aber auch zu hart ist nicht sinnvoll. Eine passende Matratze sollte stützen, darf aber auch nicht steinhart sein.
 
  • „Eine Matratze hält ewig.“ – Leider nicht. Kindermatratzen müssen oft mehr aushalten als Matratzen für Erwachsene. Daher ist in der Regel etwa nach 5, aber maximal nach 10 Jahren Schluss.
 
  • „Nur Federkern ist das Wahre!“ – Nicht zwingend. Kaltschaum, Federkern, Latex oder Naturfasern – alle Materialien haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Preis vs. Qualität – was musst du investieren?

Die Preisspanne für Kindermatratzen ist riesig: von 50 € bis über 300 €. Wichtig ist aber nicht, wie viel du ausgibst, sondern dass du auf Prüfsiegel, hochwertige Materialien und gute Verarbeitung achtest.

Viele gute Kindermatratzen kosten zwischen 100 € und 200 €. Es geht beim Kauf auch nicht um Luxus, sondern um gesunden Schlaf und Sicherheit.

Die Checkliste für deinen Matratzenkauf

Und falls du dir bei er Wahl einer neuen Kindermatratze unsicher bist, schnapp dir diesen Spickzettel:

Härtegrad: Dein Kind sollte etwa 3–4 cm einsinken.

Größe: je nach Alter – 60 × 120 cm, 70 × 140 cm, 80 × 160 cm oder 90 × 200 cm.

Belüftung: atmungsaktive Materialien gegen Wärmestau.

Prüfsiegel: OEKO-TEX®, Blauer Engel, GOTS, GS-Zeichen, ECARF.

Bezug: abnehmbar und waschbar bei 60 °C.

 

Na, fühlst du dich jetzt wie ein echter Matratzen-Profi? Ich hoffe es! Wenn du diese Punkte im Kopf behältst, kann dein Kind ruhig schlafen, sich gut entwickeln und ihr alle habt nachts mehr Ruhe. Also: Ab ins Fachgeschäft oder in den Online-Shop und finde genau das, was dein Baby oder Kind für erholsame Nächte braucht.

Hast du noch Fragen oder eigene Tipps aus deinem Elternalltag? Schreib mir gerne in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu lesen!

Schlaf gut – und dein Kind auch!

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