Was hilft Kindern mit Allergien nachts wirklich?
So sorgst du für ein allergenarmes und trotzdem kuscheliges Kinderbett.

Eltern wissen es nur zu gut: Guter Schlaf ist Gold wert. Doch vieles kann die Nachtruhe der Kleinen stören – leider auch Allergien. Die Folge: ein müdes Kind, viel Gequengel am Tag und ein Immunsystem, das auf Sparflamme läuft. Bitte nicht!

Aber was tun, wenn nachts die Nase läuft oder Haut und Augen jucken? Keine Sorge! Mit ein paar einfachen Kniffen kannst du dafür sorgen, dass dein Kind trotz Allergien ruhiger schläft und morgens ausgeschlafener aufwacht.

Die richtige Matratze für kleine Allergiker

Hausstaubmilben lieben es warm und feucht. Kein Wunder also, dass sie sich ausgerechnet im Bett am wohlsten fühlen. Aber zum Glück kannst du den Plagegeistern das Milben-Leben etwas schwerer machen.


Darauf solltest du bei einer Allergiker-Matratze achten:


  • Material: Gut geeignet sind eher offenporige Materialien wie Kaltschaum oder Naturlatex. Diese leiten Feuchtigkeit und Wärme besser ab und sorgen so dafür, dass in der Matratze kein feucht-warmes Milben-Paradies entsteht.
 
  • Belüftung: Ein Lattenrost ist Pflicht! Er sorgt dafür, dass die Luft auch von unten zirkulieren kann und die Matratze nicht dauerhaft feucht bleibt. Matratzen ohne Luftzirkulation, zum Beispiel direkt auf dem Boden oder auch in Kastenbetten, können Schimmel begünstigen – nicht nur für Allergiker ein Problem.
 
  • Keine Tierhaare: Allergiker sollten Matratzenfüllungen aus tierischen Materialien wie Schurwolle, Kamel- und Rosshaar möglichst vermeiden. Besonders bei Kindern mit einer Hausstaubmilbenallergie kann das Risiko für zusätzliche Tierhaarallergien erhöht sein.
 
  • Waschbarer Bezug: Der Bezug einer Kindermatratze für Allergiker sollte abnehmbar und bei mindestens 60 °C waschbar sein. Erst ab dieser Temperatur haben Milben keine Chance mehr. Tipp: Teste am besten schon vor dem Kauf, ob sich der Bezug leicht ab- und wieder aufziehen lässt. Das spart dir später im Alltag Zeit und schont die Nerven.

Encasings: Die Geheimwaffe gegen Milben

Möchtest du deiner alten Matratze ein Milben-Update verpassen oder deiner neuen Anschaffung etwas Extra-Schutz gönnen? Dann sind sogenannte Encasings dein bester Freund. Das sind milbendichte Spezialbezüge, die die ganze Matratze rundum umhüllen. Sie schützen Allergiker, indem sie helfen, die Milbenanzahl zu reduzieren und dafür sorgen, dass dein Kind nachts weniger Allergene einatmet.

Encasings gibt es nicht nur für die Matratze, sondern auch für Kissen und Bettdecken. Sie werden wie ein zusätzlicher Bezug übergezogen, darüber kommt die normale Bettwäsche. Trotz der Bettwäsche solltest du auch die Encasings regelmäßig waschen. Achte dabei unbedingt auf die Pflegehinweise des Herstellers – je nach Material können sie unterschiedlich sein.

Tipp: Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Encasings ganz oder teilweise, wenn du ein ärztliches Attest hast. Frag am besten beim Allergologen oder direkt bei deiner Kasse nach.

Allergikerfreundliches Bettzeug für Kinder

Die Matratze ist nur die halbe Miete – auch Kissen, Decken und Bezüge sollten gut für kleine Allergiker geeignet sein.

1. Die richtige Füllung

Tierische Füllungen für Kissen und Decken, etwa Daunen oder Federn, fühlen sich zwar toll an, sind aber eher nichts für Allergiker. Die setzen lieber auf synthetische Materialien wie Hohlfasern, Mikrofaser oder Kugelfasern. Denn diese Füllungen sind in aller Regel pflegeleichter und lassen sich bei hohen Temperaturen waschen – ideal für Allergiker.

Achte vor dem Kauf darauf, dass die Decken und Kissen in deine Waschmaschine passen. Praktisch sind außerdem schleuderfeste oder trocknergeeignete Materialien. So ist das Bettzeug abends wieder einsatzbereit.

2. Sanfte, schadstofffreie Bezüge

Die Haut deines Kindes liegt jede Nacht in direktem Kontakt mit der Bettwäsche. Bio-Baumwolle ist hier ein Klassiker: Sie lässt sich bei hoher Temperatur waschen, ist weich, atmungsaktiv und sanft zur Haut, die gerade bei Allergikern häufig zu Trockenheit, Rötungen, und Juckreiz neigt. Öko-Tex-Zertifikate geben dir zusätzlich Sicherheit, dass keine Schadstoffe drinstecken.

Tipp: Eine zusätzliche Matratzenauflage aus Baumwolle kann helfen, die Matratze zu schonen und Feuchtigkeit aufzunehmen, wenn mal etwas daneben geht. Auch diese Auflage solltest du dann regelmäßig bei 60–95 °C waschen.

3. Gute Hygiene im Kinderzimmer

Hilfreich sich auch diese Tipps und Tricks, um die Allergen-Belastung im Schlaf- oder Kinderzimmer zu senken. Allergene sind die Substanzen, die eine allergische Reaktion auslösen.

  • Täglich lüften: Morgens die Bettdecke zurückschlagen und das Zimmer gut durchlüften. So gelangt in der Regel mehr Staub aus der Wohnung heraus, als von außen hineinkommt. Eine Ausnahme kann sein, wenn du an einer stark befahrenen Straße wohnst.
  • Kuscheltiere: Kleine Allergiker sollten besser keine Kuscheltiere mit ins Bett nehmen. Aber ganz ohne geht oft nicht. Deshalb solltest du das Lieblings-Kuscheltier einmal im Monat heiß waschen oder für ein bis zwei Tage ins Gefrierfach legen. Beides tötet Milben ab, sodass zumindest ein kuschliger Begleiter mit ins Bettchen darf.
  • Bettwäsche wechseln: Wechsle die Bettwäsche und Matratzenauflage deines Kindes am besten einmal pro Woche, gerade in der Allergie-Hochsaison.
  • Kissen und Decken reinigen: Kissen und Decken kannst du – je nach Allergie-Beschwerden – alle 4–6 Wochen waschen. Wenn die Symptome nachlassen, dürfen die Abstände auch etwas länger sein.
  • Matratze pflegen: Drehe und wende die Matratze deines Kindes regelmäßig, sauge sie ab und lüfte sie gut aus.
  • Milben abtöten: Einmal im Jahr kannst du der Matratze eine Extra-Kur gönnen: Entweder für 2 Stunden bei mindestens 60 °C in der Sauna „backen“ – oder für 1–2 Tage bei Minustemperaturen draußen ausfrieren. Von chemischen Mitteln zur Milbenbekämpfung rät die Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind (AAK) ab.
  • Glatte Böden: Holz- oder Laminatböden sind für Allergiker besser geeignet als Teppiche, weil sie sich leichter reinigen lassen. Und dann beim Putzen gilt die Regel: Immer feucht, nie trocken – so wird Staub gebunden und nicht aufgewirbelt.
  • Luftfeuchtigkeit im Blick: Ideal sind 40–60 %. Zu viel erhöht die Gefahr für Schimmel, zu wenig trocknet die Schleimhäute aus. Ein Hygrometer hilft dir dabei, das Klima im Kinderzimmer im Auge zu behalten.
  • Richtiges Bettgestell: Ein offenes Bett mit Lattenrost ist ideal, damit die Matratze immer gut austrocknen kann. Bei Etagenbetten sollte das allergieempfindliche Kind oben schlafen – so rieselt weniger Staub von oben herab.

Fazit: Zzzrrr… statt Hatschi!

Die richtige Matratze, Encasings, passende Kissen und Decken sowie gute Putz-Gewohnheiten, helfen deinem Kind, wieder frei zu atmen und ruhig zu schlafen. Und darauf kommt es an. Nimm dir bei deiner Kaufentscheidung immer Zeit und lass dich nicht zu Panikkäufen drängen. Denn am Ende zählt nur eins: ein ausgeschlafenes Kind (und beruhigte Mamas und Papas.)

Alles Gute für euch – mit traumhaften Nächten!

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