Jede Nacht schmiegt sich das Bettzeug an deinen Körper und bekommt dabei so einiges ab: Staub, Schweiß, Schuppen, Speichel und Schmutz. Deshalb muss die Bettwäsche regelmäßig gewechselt und gewaschen werden. Aber wie oft eigentlich? Das weiß die Mikrobiologin Dr. Manal Mohammed, die an der University of Westminster in London forscht.
Wer wohnt im Bett?
Dein Schlafzimmer ist dein Rückzugsort, deine Ruheoase. Doch auch wenn es sich anders anfühlen mag, alleine bist du dort nie. Du teilst deine Laken immer auch mit Bakterien, Pilzen, Keimen und Milben. Das ist ganz normal und sollte dich nicht beunruhigen.
Aber die Mikrobiologin erklärt auf der Forscherplattform theconversation.com, dass ein Bett einer Petrischale ähnelt. Heißt konkret: Das feuchtwarme Klima, das zwischen deinen Laken herrscht, bietet die idealen Bedingungen, dass sich Bettbewohner vermehren können. Passiert das ungehindert und über einen längeren Zeitraum, kann es gefährlich werden: Manche Bakterien können Erkrankungen und Infektionen verursachen oder Akne verschlimmern. Pilze und die Hinterlassenschaften von Milben können Allergien auslösen. Deshalb ist es – neben dem Wohlfühlfaktor – so wichtig, dass du regelmäßig deine Bettwäsche wechselst.
Wie oft solltest du die Bettbezüge wechseln?
Für einen gesunden Schlaf empfiehlt die Expertin: Bettwäsche einmal pro Woche wechseln. Es kann unter Umständen sogar nötig sein, öfter zu waschen. Das gilt zum Beispiel für den Fall, dass du stark schwitzt. Deshalb ist es etwa bei sommerlichen Temperaturen ratsam die Bettbezüge mehrmals pro Woche zu wechseln. Gleiches gilt für den Fall, dass du nackt schläfst. Denn dann wird dein Schweiß von keinem Pyjama aufgesaugt, sondern landet im Laken – und Nackedeis müssen öfter waschen als Schlafanzugträger.
Ein weiterer Grund, warum du das Bettzeug öfter wechseln solltest, hat vier Pfoten. Wenn bei dir Haustiere im Bett schlafen, sollst du das Laken, Kissen- und Deckenbezug häufiger waschen. Die Mikrobiologin empfiehlt sogar das Haustier gar nicht erst ins Bett zu lassen. Doch neben Hygiene, gibt es auch gute Gründe für Hunde und Katzen im Bett: Es gibt Studien, wonach sogar 41% der Haustierbesitzer ein Tier im Bett als beruhigend und schlaffördernd empfinden. Aber: Wenn du allergische Krankheiten oder Asthma hast, bleibt das Schlafzimmer für die Vierbeiner tabu.
Wie solltest du dein Bettzeug waschen?
Bettwäsche sollte bei hoher Temperatur gewaschen werden, um Keime abzutöten: 40-60 Grad sind ideal. Außerdem ist es laut der Mikrobiologin Dr. Manal Mohammed ratsam das Bettzeug jeden Morgen zu lüften. Es hilft schon die Bettdecke zurückzuziehen, sodass das Laken gut trocknen kann. Das Bettlaken saugt über Nacht besonders viel Schweiß auf und kann die Feuchtigkeit so besser abgeben. Den Lattenrost und die Matratze solltest du einmal im Monat absaugen. Wenn du einen abnehmbaren Bezug auf der Matratze hast, sollte auch dieser regelmäßig gewaschen werden. Gebe ihn alle ein bis zwei Wochen in die Waschmaschine. Die Expertin kennt noch weitere Tipps für ein hygienisches und sauberes Schlafzimmer:
- Dusche vor dem Schlafgehen
- Entferne vor dem Zubettgehen gründlich dein Makeup oder fettige Cremes
- Ziehe dir abends frische Socken an, wenn du mit Socken schläfst
- Esse und Trinke nicht im Bett
- Wende deine Matratze regelmäßig
- Kaufe spätestens nach 10 Jahren eine neue Matratze
Wie oft wechseln die Deutschen die Bettwäsche?
Die Bettbezüge einmal pro Woche waschen – das klingt oft. Aber nur für die Ohren hierzulande, denn die Deutschen sind Bettwäsche-Wechsel-Muffel: Die National Sleep Foundation hat untersucht, wie häufig Menschen in verschiedenen Ländern ihre Betten frisch beziehen und kamen zum Ergebnis, dass nur 22% der Deutschen ihr Bettzeug wöchentlich austauschen. Letzter Platz. Zum Vergleich: In Japan sind es 40%, in den USA 62%, und in Mexico 81%. Witzigerweise – und hier schließt sich der Kreis – haben die Deutschen im Länder-Vergleich aber an einer anderen Stelle die Nase vorn und zwar beim Lüften des Schlafzimmers. Vielleicht, aber das ist nur eine Vermutung, weil ihre Bettwäsche zum Himmel stinkt.
Eine Antwort
Ein wirklich hilfreicher Artikel! Es ist oft eine Frage, über die man sich nicht allzu viele Gedanken macht, aber du hast super Tipps gegeben, wie man für mehr Hygiene und Wohlbefinden sorgen kann. Danke für die wertvollen Infos und liebe Grüsse aus der Schweiz!