Andere Länder, andere Betten?
Geh auf globale Schlafexpedition und sammle Inspiration für deine guten Nächte.

Geschlafen wird immer und überall. Sei es bei klirrender Kälte oder in heißen Tropennächten, in großzügigen Betten oder auf kleinen Matten, neben geschäftigen Straßen oder in abgeschiedener Stille. Eine vielfältige Welt der Nacht, von der du lernen kannst. Also komm mit auf eine globale Schlafexpedition und erkunde unterschiedliche Schlafkulturen, Traditionen und Einschlafrituale. Entdecke, wie Menschen weltweit zur Ruhe kommen. Vielleicht stößt du dabei sogar auf die ein oder andere Sitte, die dir künftig deine Nächte im heimischen Bett versüßt.

Asiatische Schlafgeheimnisse

Beginnen wir mit Asien, einem Kontinent, auf dem die Schlafgewohnheiten so vielfältig sind wie die asiatischen Kulturen selbst. Eine jahrtausendealte Tradition, die in China ihren Ursprung hat, ist Feng Shui. Mit Hilfe dieser Lehre sollen sich Räume so gestalten lassen, dass sie ein Gefühl von Wohlbefinden und Harmonie vermitteln. Obwohl die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Feng Shui dünn sind, schwören viele Menschen auf die chinesische Harmonielehre, gerade im Schlafzimmer. Um dort die Erholung zu fördern, schreibt Feng Shui einige Regeln vor, etwa, dass das Schlafzimmer, wenn möglich, nicht direkt an „aktive Orte“ wie die Küche oder das Bad anschließen sollte. So soll das Abschalten und Entspannen erleichtert werden.

Eine andere Schlaftradition ist in Japan verbreitet: Inemuri. Das ist eine Art Nickerchen, das überall stattfinden kann, in der Bahn, in der Schule oder sogar am Arbeitsplatz. Schlafende in der Öffentlichkeit sind in Japan also weder selten, noch seltsam. Im Gegenteil, Nickerchen sind hoch angesehen, da sie sichtbar machen, wie erschöpft eine Person von ihrer harten Arbeit ist. Deshalb gibt es auch Kritik an der Inemuri-Kultur: Im Durchschnitt hat Japan weltweit die kürzeste Schlafenszeit pro Nacht – weniger als 6,5 Stunden. Daher sind Nickerchen eben nicht nur gesellschaftlich total akzeptiert (was toll ist), sondern teilweise schlicht substanziell (was bedenklich ist).

Interessant ist auch Indien, das Land der Meditation und des Yogas. Beides kann beruhigend wirken und, etwa als Teil einer nächtlichen Routine, tiefen und erholsamen Schlaf fördern. Besonders einfach umzusetzen ist zum Beispiel eine Atemübung, auf die viele Yogis schwören: Schließe deinen Mund und atme ruhig durch die Nase ein. Zähle beim Einatmen innerlich bis vier und halte dann deinen Atem an, während du bis sieben zählst. Atme anschließend mit einem zischenden Geräusch wieder aus und zähle dabei bis acht.

Afrikanische Schlaftraditionen

In vielen asiatischen, aber auch afrikanischen Ländern ist eine bestimmte Art von Bett populär: der Futon. Dies ist eine auf dem Boden liegende Matratze, mit einem eher festen oder harten Liegegefühl. Nach der Nacht wird ein Futon kurz gelüftet und dann kompakt zusammengerollt, um die Matte zu verstauen. Das schafft Platz im Raum. Aber auch für Übernachtungsgäste ist ein faltbarer Futon eine platzsparende und praktische Lösung, denn er lässt sich gut im Schrank vorhalten.

Der afrikanische Kontinent fasziniert außerdem viele mit seiner reichen Märchen- und Legendenkultur, aus der auch packende Gute-Nacht-Geschichten hervorgehen. Diese Erzählungen sind nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Identität Afrikas. Von faszinierenden Heldentaten bis zu magischen Welten – jeder findet die passende Geschichte, die nicht nur fesselnd ist, sondern auch eine beruhigende Wirkung haben kann, insbesondere wenn sie zum Schlafengehen erzählt wird. Gute-Nacht-Geschichten tragen die eigenen Gedanken fort und ermöglichen einen besonders sanften Übergang vom Wachsein zum Schlafen.

Europäische Schlaftraditionen

Auch in Europa gibt es eine Fülle von Schlaftraditionen und -gewohnheiten, darunter die Siesta, die vor allem in südeuropäischen Ländern wie Spanien und Griechenland verbreitet ist. Die Siesta, eine kurze Ruhepause am Nachmittag, bietet eine Gelegenheit zum Ausruhen und hilft gleichzeitig, der größten Hitze des Tages zu entgehen.

Das gegenteilige Problem haben Menschen in Nordeuropa, bei denen die Winternächte lang und die Winter noch länger sind. Als Gegenmittel gegen Stimmungstiefs in dieser Zeit dient das Konzept von „Hygge“. Gemäß dieser Lebenseinstellung machst du es dir bei Kälte und Dunkelheit so richtig gemütlich und bequem. Um mehr Hygge ins Schlafzimmer zu bringen, kannst du auf neutrale Farben und natürliche Materialien setzen. Meide zudem abends elektronische Geräte und kuschle dich stattdessen mit warmen Decken, sanfter Beleuchtung und angenehmer Gesellschaft ein. Je entspannter und zufriedener du dabei bist, desto besser wirst du schlafen.

Ein Europa-Trend aus vergangenen Zeiten erlebt aktuell eine Renaissance: Reisen mit dem Nachtzug. Während der Fahrt hast du die Möglichkeit, in Schlaf-, Liege- oder Sitzwagen zu träumen – und machst dabei idealerweise auch mal ein Auge zu. Viele Nachtzugstrecken werden im Moment wiederbelebt. Quer durch Europa rollen zum Beispiel schon Nachtzüge von Hamburg nach Stockholm, von Berlin nach Brüssel und von Wien nach Paris.

Amerikanische Schlafgewohnheiten

Nord- und Südamerika sind ein Schmelztiegel der Kulturen und das spiegelt sich auch in den vielfältigen Schlafgewohnheiten wider. Eine typische Besonderheit sind die großen Betten in den USA. Die größte Standardgröße, das King-Size-Bett, misst 76×80 Inch, was etwa 193×203 cm entspricht. Und in diesen Betten im XXL-Format liegen Amerikaner eher früh. Entgegen dem Klischee der Stadt, die niemals schläft, gehen zum Beispiel New Yorker eher früh zu Bett. Noch vor 23 Uhr schlummert die Mehrheit. Also keine Spur von unermüdlichen Nachtschwärmern.

Auch in den südamerikanischen Ländern gibt es vielfältige Schlaftraditionen, von denen eine besonders wichtig für Touristen ist; der Grundsatz „Climb high – sleep low“. Um bei Bergtouren möglichst erholsame Nächte zu haben, ist es ratsam, zunächst etwa 200 bis 300 Höhenmeter höher zu sein und dann wieder etwas tiefer zur Schlafstätte abzusteigen. Das kann der Höhenkrankheit entgegenwirken, die typischerweise Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel verursacht und bei Trekking- und Bergtouren in Höhen über 2000 Metern auftreten kann. Weitere Tipps gegen Höhenkrankheit findest du beispielsweise beim österreichischen Bundesministerium für Gesundheit.

Globale Schlafexpedition

Von China bis Chile, von Japan bis Nigeria – überall auf der Welt wird geschlafen. Doch jede Kultur hat ihre eigene Art, abends zur Ruhe zu kommen und eine gute Nacht zu haben. Gab es auf dieser globalen Schlafexpedition eine Idee, die dich überrascht hat? Vielleicht sogar eine, die du übernehmen möchtest? Oder kennst du noch mehr Rituale? Dann teile sie gerne in den Kommentaren. Ich – Katharina von diewillnurschlafen – freue mich darauf, von dir zu lesen.

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